Drunk
Martin, Lehrer am Gymnasium, fehlt der frühere Elan für Unterricht und Ehe. Auch seinen drei Freunden macht die Midlife-Crisis zu schaffen. Bei einer feucht-fröhlichen Geburtstagsfeier diskutieren sie die Theorie des norwegischen Philosophen Finn Skårderud, wonach der Mensch nur mit einem gewissen Alkoholpegel im Blut zu Bestleistungen fähig ist. Im Selbstversuch testen die vier die gewagte These aus – mit vorerst erfreulicher Wirkung. Thomas Vinterbergs Film über das Experiment einer Männerclique wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit einem Oscar für den besten internationalen Film.
«Mads Mikkelsen hat als Martin hier einen der Auftritte seines Lebens. Nicht nur, weil hier einmal seine Tanzausbildung zur Geltung kommt. Es ist eine Rolle ohne grosse Worte, fast alles spielt sich auf seinem Gesicht, in seiner Körperhaltung ab. Darin erzählt Mikkelsen so sensibel und nuanciert von der Krise einer Lebensmitte, vor allem aber mit so viel Einblick in die schwachen Seiten seiner Figur, wie man es nur selten bei männlichen Helden erlebt. Seine Darstellung allein schon macht den Film zu einem bereichernden Geschenk, so zwiespältig sich das Ende auch anfühlen mag. Von Dogmen jedenfalls scheint Vinterberg nichts mehr zu halten, sein Film verzichtet darauf, belehren zu wollen. Er plädiert stattdessen fürs Hinschauen.» (Barbara Schweizerhof, Die Zeit, 13.4.22)
Di, 31. Januar, 17 Uhr: Im Anschluss Podium «Leben: zwischen Rausch und Verzicht» mit Charlotte Kläusler (Sucht- und Psychotherapeutin), Gianni Tiloca (Suchtprävention), Moderation: Urs Allemann.
Eine Kooperation mit der Stadt Winterthur, Prävention und Frühintervention.
| Drunk | Di 31.01.23 | 17:00 |