Wong Kar Wai

Das Männerpaar Ho Po-Wing und Lai Yiu-fai wandert von Hongkong nach Argentinien aus – in der Hoffnung, mit diesem Neuanfang die Beziehung zu retten. Doch sorgen ihre unterschiedlichen Charaktere auch in der Ferne für Spannungen. Die Streite sind heftig, die erhoffte Zweisamkeit bleibt aus. Sie trennen sich, verlieren sich aus den Augen – und begegnen sich wieder, als eines Nachts Ho verletzt bei Lai erscheint. 

Der Schriftsteller Chow Mo-wan schreibt im Hongkong der 1960er-Jahre an einem Science-Fiction-Roman mit dem Titel «2046». Der Inhalt ist fiktiv, basiert aber auf persönlichen Erfahrungen. Beim Schreiben drängen amouröse Erinnerungen immer stärker in seine Realität, bis Grenzen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Fiktion verschwimmen. Erneut spielt Wong Kar Wai mit narrativen Strukturen und erzählt in verschachtelten Zeitebenen davon, wie kostbar und unersetzlich die Liebe sein kann.

Wah und Fly sind Bandenmitglieder in einem Hongkonger Gangstersyndikat. Der jüngere Fly eifert seinem älteren Mentor Wah nach, bringt sich aber mit seinem aufbrausenden Temperament und Prahlereien immer wieder in gefährliche Situationen – die Wah jeweils entschärfen muss. Als Wah Besuch von seiner zurückhaltenden Cousine Ngor aus der Provinz erhält, kommt Abwechslung in sein Gangsterdasein: Die beiden verlieben sich einander. Der unberechenbare Fly provoziert inzwischen neue Auseinandersetzungen.

Hongkong, 1960: Yuddy, bei einer Prostituierten aufgewachsen, ist ein verwöhnter junger Playboy, der seine Zeit mit sexuellen Affären totschlägt. So lernt er auch die Verkäuferin Su Li-Zhen kennen, die ihm verfallen ist. Als er erfährt, dass seine leibliche Mutter eine vornehme Dame aus Manila ist, macht er sich voller Hoffnung auf die Suche nach ihr. Ihre Weigerung, den Sohn zu empfangen, führt zu einer Reihe tragischer Ereignisse. 

Ein Auftragskiller, der aussteigen möchte, seine nach ihm schmachtende Partnerin und ein stummer Unheilstifter, der nachts Unfug anstellt – verlorene Seelen in der neon-glimmernden Hongkonger Nacht. Die episodenhafte Geschichte wird in zwei Handlungsstränge verwoben, indem die Figuren sich immer wieder über den Weg laufen und ihre Schicksale lose miteinander verbunden sind, während sie durch die niemals schlafende Metropole ziehen.

Der Journalist Chow Mo-Wan bezieht mit seiner Ehefrau eine neue Wohnung in einem Haus der Shanghai-Community. Dort trifft er auf die wunderschöne junge Su Li-Zhen, die mit ihrem Mann ebenfalls gerade erst eingezogen ist. Beide ahnen, dass sie von ihren Partnern betrogen wurden, beide wollen nicht so werden wie diese – und doch kommen sie sich in ihrer Einsamkeit langsam näher. Sinnliche Begegnungen, die zwischen Imagination und Wahrheit schweben wie auch zwischen Verzweiflung, Erotik und Liebe.

Zwei Polizisten – Nummer 223 und 663 – trauern frisch getrennt ihren Exfreundinnen nach. Der eine beschliesst, einen Monat auf seine zu warten. Der andere weckt die Aufmerksamkeit einer Mitarbeiterin des Schnellimbisses «Midnight Express», die heimlich seine Wohnung inspiziert, während er Stewardessen nachträumt. Dies alles spielt im Chungking-Gebäude, einem Hongkonger Geschäfts- und Wohnkomplex mit Bars, Supermärkten und Imbissbuden. Der mysteriöse Ort, zugleich Metapher für seine Stadt, inspirierte Wong Kar Wai zu dieser Liebessuche im Grossstadtdschungel.