Emin Alper

Emre, ein junger und engagierter Staatsanwalt, wird in eine anatolische Kleinstadt entsandt: Grund für seinen Einsatz ist eine Wasserkrise, verbunden mit politischen Skandalen, die untersucht werden sollen. Anfänglich noch herzlich willkommen geheissen, wird er zunehmend in die lokale Politik hineingezogen. Was als überschaubarer Kriminalfall beginnt, verwandelt sich nach und nach in eine Hexenjagd. Ein fesselnder, grossartig gefilmter und gespielter Politthriller in einer von Korruption und Kriminalität geprägten Kleinstadt.

Die drei Schwestern Reyhan (20), Nurhan (16) und Havva (13) kehren alle nach und nach ins abgelegene Dorf in Zentral-Anatolien zu ihrem Vater zurück, wo sie aufgewachsen sind. Aus finanziellen Gründen hatte man sie einst als Dienstmägde in die Stadt geschickt. Reyhan, die bei ihrer Rückkehr schwanger war, wurde vom Vater eilig mit dem Schafhirten Veysel verheiratet. Dieser begehrt in volltrunkenem Zustand gegen die Dorfältesten auf, was dramatische Folgen hat.

Meisterhafte Erzählkunst: In seinem jüngsten Film erzählt der türkische Regisseur Emin Alper die Geschichte einer fatalen Bruderbeziehung, wie Terror und unbedingter Gehorsam Paranoia erzeugen und Menschen zugrunde richten. Dabei zeichnet Alper eine finstere, konsequent gestaltete und Gänsehaut erzeugende Vision von Istanbul – ein brandaktueller Film zur elementaren Krise der türkischen Gesellschaft.