Cry Baby
In «Cry Baby» bezirzt der singende Johnny Depp als Teilzeit-Elvis-Presley-Verschnitt mit dauergerunzelter Stirn und einer Stimme wie aus einer Rock’n’Roll-Ballade. Auch die brave Allison ist begeistert und schliesst sich seiner aus allerlei verrückten Charakteren bestehenden Gang an. In den Nebenfiguren spiegelt sich die Faszination des Regisseurs für das Andersartige im Gegensatz zum Braven und Provinziellen: Traci Lords als Wanda und Kim McGuire als Mona «Killer-Face» Malnorowski von den «Drapes» bilden nicht nur optisch ein Gegenstück zur gegnerischen Bande namens «Squares». «Cry Baby» bietet einen nostalgischen Rückblick auf die verrohten Jugendjahre einer Generation, in der junge Männer mit einem gewonnenen Autorennen das Herz eines Mädchens erobern wollten. Mit einer guten Portion Selbstironie und musikalisch-theatralischem Spiel lädt Regisseur John Waters das Publikum ein, in die Grease-Stimmung der 50er einzutauchen. (www.rogerebert.com/reviews/cry-baby-1990)